Lt.z.S.d.R. Hans von Reppert
- Der Allrounder -

Alexander Notopol

Der Name Hans von Reppert taucht nicht in den Ruhmesblätter der Marinefliegerei auf, noch ist er den meisten bekannt.

Er gehört auch nicht zu den gefeierten Fliegerhelden der Marinefliegertruppe und doch ist H. v. Reppert etwas gelungen, was nach jetzigem Kenntnisstand, keinem anderen Angehörigen der Marinefliegertruppe gelang.

Ihm wurden alle drei Tätigkeitsabzeichen der Marinefliegertruppe verliehen (Beobachter-, Landflieger- und Seefliegerabzeichen).

Mit der Verleihung des Erinnerungsabzeichens am 16.01.1919 ist er auch der einzige, der alle vier tragbaren Abzeichen der Marinefliegertruppe erhielt.


Alle tragbaren Marinefliegerabzeichen. V.l.n.r. Beobachter-, Landflieger-, Seeflieger- und Erinnerungsabzeichen


An dieser Stelle möchte ich nur einen kurzen Einblick in die Laufbahn von H. v. Reppert werfen.
Reppert wurde am 22.06.1883 geboren. Zur Armee ist er bereits 1899 im Alter von 16 Jahre eingetreten.
Über seine Dienstzeit vor dem Ausbruch des 1. WK ist mir nichts bekannt. Zur Marinefliegertruppe kam er als Fhn.z.S direkt bei Kriegsbeginn.
Beim Freiwilligen-Marine-Fliegerkorps (F.M.F.) wurde er zum Beobachter ausgebildet. Am 10.10.1914 wurde das Personal des Fliegerkorps in 4 Züge aufgeteilt, von dem Reppert den 4. als Leiter übernahm.

Reppert gehörte zum Stampersonal der 1. Marine-Landfliegerflieger-Abteilung (1.MLFA) die in Johannisthal gebildet und in Dezember 1914 nach Flandern verlegt wurde.

Hier erhielt er am 04.07.1915 das Marinebeobachterabzeichen. Eine Verwundung am 01.08.1915 beendete vorzeitig seinen Einsatz in Flandern. Für seinen Einsatz an der Front erhielt er auch das Eiserne Kreuz 2. Kl.

Nach Rekonvaleszenz kam Reppert als Lt.z.S.d.R. wieder zum Stamm der Landfliegerabteilung nach Johannisthal zurück, wo er im Oktober 1915 die Fliegerschule als Leiter übernahm.
Zugleich schulte er zum Flugzeugführer um und schloss die Ausbildung am 14.10.1915 mit der Pilotenprüfung ab. Die anschließende Feldpilotenprüffung absolvierte Reppert auf dem Albatros Doppeldecker mit der Kennung S 138 am 21.10.1915 und erhielt am 07.11.1915 das Landfliegerabzeichen.

Am 17.04.1916 wurde Reppert zur I. SFA nach Holtenau kommandiert und zum Seeflieger umgeschult.
Reppert lösste am 03.07.1916 Lt.z.S. Joachim Coeler als Leiter der SFS Xanthi (Bulgarien) ab. Die Leitung der Station gab er am 22.02.1917 an Olt.z.S. Hans Schiller ab.

Eine förmliche Anerkennung des Befehlshabers der Fliegerabteilung und das Eiserne Kreuz 1. Kl. wurde Reppert für seine Leistungen am Schwarzen Meer verliehen.

Reppert wurde vorläufig zum Stamm der II. SFA nach Wilhelmshaven kommandiert und am 29.05.1917 zum T-Flugzeug-Sonderkommando nach Flensburg. Es folgte die übliche Ausbildung zum Torpedoflieger in Flensburg und auf dem Torpedoschulschiff Württemberg.
Er gehörte zum Personal der 3. F-Staffel, kam aber nie als Torpedoflieger an der Front zum Einsatz. Die Verleihung des Seefliegerabzeichens am 29.06.1917 fällt in dieser Zeit.

Die Kommandierung am 07.09.1917 zur Seeflugzeug-Versuchs-Kommando war seine letzte während des 1. Weltkriegs.
Das Erinnerungsabzeichen wurde Reppert am 16.01.1919 verliehen und am 01.03.1919 schied er aus der Marine aus.

Für einen ausführlichen Beitrag über Reppert, benötige ich Fotomaterial und würde mich über jeden Hinweis freuen.